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Auf kulinarischen Pfaden durch das Gotthardgebiet

Eine Wanderung, die alle Sinne anspricht und Bewegung in den Bergen mit regionaler Küche verbindet. Das Projekt Genusspfade San Gottardo vernetzt lokale Anbieter und Anbieterinnen entlang thematischer Wanderwege: Gäste probieren Spezialitäten direkt bei den Produzenten, hören ihre Geschichten und erleben so die Kultur des Gotthardraumes aus erster Hand. Möglich macht das ein Projekt, das Gastronomie, Tourismus und Landwirtschaft vor Ort zusammenbringt – unterstützt von der Neuen Regionalpolitik (NRP).

Von der Idee zur Wanderung

Die Idee entstand während der Corona-Pandemie. Als grosse Events, die er zuvor veranstaltete, wegfielen, suchte Projektträger Niklaus Niederhauser nach einer Alternative: Erlebnisse in kleinerem Rahmen, flexibel buchbar und dennoch nah an den Menschen. Über ein Inserat stiess er dabei auf das Programm San Gottardo, welches gemeinsam mit Bund und den Kantonen Uri, Graubünden und Tessin die Entwicklung rund um den Gotthard fördert. Es setzt dabei auf nachhaltige Wertschöpfung durch Tourismus, die Nutzung lokaler Ressourcen und innovative Kooperationen. Die Vision dahinter: den Gotthardraum zu einem attraktiven Lebens-, Arbeits- und Tourismusstandort machen, mit gesicherten und neuen Arbeitsplätzen sowie verbesserter Wettbewerbsfähigkeit. 

Wie Anja Beivi, Projektleiterin vom Programm San Gottardo, erklärt, wurde das Projekt der Genusspfade in ihrem Tourismusinkubator entwickelt. Dieser zeigt, wie innovative touristische Ideen aus dem Gotthardraum initiiert, getestet und umgesetzt werden können, um die Innovationskraft der Region gezielt zu fördern. Die Genusspfade San Gottardo wurden als eines der besten Projekte prämiert. Beivi unterstreicht auch, wie zentral die Förderung der lokalen Anbieter und Anbieterinnen für die Weiterentwicklung der Region ist.

So entstand das Konzept einer kulinarischen Wanderung mit mehreren Stationen: die Genusspfade San Gottardo. Mittlerweile existieren drei solcher Pfade in der Region: der Bündner Bierpfad, der Monsteiner Bierpfad sowie der Surselva Sagengenusspfad. Die meisten hiervon sind aktuell vor allem in den Sommermonaten sowie im Frühherbst aktiv und buchbar. Ein Pfad umfasst vier bis fünf Stationen mit einer Laufzeit von etwa zwei Stunden, die Zeit fürs Eintauchen in die Natur lässt. Die Gäste wandern von Hof zu Hof, von Restaurant zu Restaurant, degustieren etwa Bündner Bier oder Capuns und erfahren dabei, wer hinter den Produkten steht. Das Besondere an den Pfaden: Sie verbinden Bestehendes zu einem neuen Erlebnis. Die Tour lässt sich kurzfristig und digital buchen. Erlebbar sind die Pfadangebote auch klassisch auf Papier, um das Panorama vollends zu geniessen.

Für die Gastgeber, wie zum Beispiel die Geschäftsführerin des Hotel Surselva, Beatrice Hug, bedeutet dieses Konzept: kein Risiko, dafür direkter Nutzen. Zu Beginn war es oft ein Hindernis, so berichtet Niederhauser, dass Gastronomen befürchteten, vorab zahlen zu müssen – eine Sorge, die ihnen jedoch schnell genommen werden konnte. Wenn Gäste buchen, wird ein Umsatz generiert, wenn sie wiederum ausbleiben, machen sie keinen Verlust. Rund 80 bis 90 Prozent der Wertschöpfung verbleiben in der Region. «Die Gäste erleben echte Begegnungen – und die Betriebe gewinnen Umsatz und Sichtbarkeit», so Niederhauser. Das Projektteam testet die Routen selbst und sucht gezielt Betriebe, die mitmachen. Oft kommen Anbieter auch von sich aus auf das Team zu. Er koordiniert den Ablauf und begleitet die Umsetzung vor Ort. «Entscheidend ist das Vertrauen der Menschen in der Region. Nur so entsteht ein Netzwerk, das trägt», so Niederhauser.

NRP als Motor des Projekts

Die NRP war von Beginn an Türöffner und Motor des Projekts. Dessen Förderung ermöglichte unter anderem die Eröffnung der Pfade, die Weiterentwicklung der Website sowie die Erweiterung der Angebote in mehrere Sprachen. Aktuell sind die Angebote auf Deutsch und Italienisch buchbar – zu einem späteren Zeitpunkt soll auch Englisch und Rätoromanisch hinzukommen, das im Bündnerland einen besonderen symbolischen Charakter hat. «Die Mehrsprachigkeit im Gotthardraum ist Teil des Kulturerbes. Mit ihr öffnen wir die Pfade für ein breiteres Publikum», erklärt Niederhauser. Dabei schafft die NRP-Förderung Strukturen, sorgt für Planungssicherheit und verleiht dem Projekt Reichweite.

Die Genusspfade sind mehr als ein Ausflugsangebot. Sie stärken Gastronomie, Hotellerie und Landwirtschaft, bringen Gäste und Einheimische zusammen und machen regionale Kultur sichtbar. Mittlerweile ziehen sie auch immer mehr Besuchende aus dem Ausland an.

Der Blick in die Zukunft

Geplant ist, weitere Pfade zu eröffnen, etwa im Tessin und an Ortschaften, die sich abseits von Tourismus-Hotspots befinden und diese ganzjährig anzubieten – auch im Winter. Die Beteiligten sind sich einig: Die Genusspfade San Gottardo zeigen, wie Kulinarik und Tourismus gemeinsam eine Region lebendig machen und bereichern.

Mehr über die NRP und wie sie regionale Projekte unterstützt: 

Bildquelle: Surselva Tourismus/ Ida Sgier

Regio Retica: Der Alpenring, der Schweizer und Italiener verbindet

Von der Engadiner Bergwelt bis ins italienische Veltlin: Wer hier lebt, überquert die Staatsgrenze fast täglich, sei es auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkaufen oder beim Austausch von Dienstleistungen. Regio Retica kann man sich wie einen grossen Ring in den Alpen vorstellen, in dem alles zusammenhängt: Was auf der einen Seite geschieht, wirkt sich direkt auf die andere aus. Die Region umfasst mehr als 4000 km² und knapp 200 000 Einwohnerinnen und Einwohner – verteilt auf die schweizer und die italienische Seite. Mit Regio Retica entsteht ein Zukunftsmodell: eine Region, die über die Grenze hinweg gemeinsam denkt und handelt.

Viele pendeln, andere sind auf Gesundheits- und Pflegedienste jenseits der Grenze angewiesen, und auch im Tourismus gibt es unzählige Berührungspunkte zwischen der schweizer und der italienischen Seite. Maurizio Michael, seit über 20 Jahren in grenzübergreifenden Projekten aktiv, bringt es auf den Punkt: «Ohne die italienischen Arbeitskräfte, gerade im Pflegebereich, könnten gewisse Dienstleistungen in der Schweiz nicht aufrechterhalten werden.» Die Grenze ist zwar sichtbar – der permanente Austausch und die enge Zusammenarbeit aber längst Teil des Alltags. Regio Retica will diese Realität nun institutionalisieren.

Von Projekten zu Strukturen 

Bisher lebte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit stark von einzelnen Projekten – und von engagierten Personen. Mit Regio Retica soll daraus nun eine dauerhafte Struktur werden. Die Basis dafür sind das Programm Interreg Italia-Svizzera und die Neue Regionalpolitik (NRP). Interreg ist ein europäisches Förderinstrument für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Wie Maurizio Michael betont, hat die Schweiz hier eine besondere Rolle: Sie ist zwar nicht EU-Mitglied, beteiligt sich aber mit eigenen Mitteln am Programm.

Während Interreg den Rahmen für die grenzübergreifende Zusammenarbeit schafft, gibt die NRP den entscheidenden Schub, damit deren Ergebnisse in den Regionen selber verankert werden. Maurizio Michael erklärt: «Interreg öffnet uns Türen für die Zusammenarbeit mit Italien. Die NRP zwingt uns zugleich, den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert für die Schweizer Seite klar herauszuarbeiten.» Interreg sorgt für den Blick über die Grenze, die NRP dafür, dass daraus bleibende Strukturen entstehen – mit Wirkung für Bevölkerung und Wirtschaft.

Val Morteratsch: Sicht auf Piz Palü & Piz Bernina ©Andrea Furger

Zwischen Nähe und Unterschieden – die Rolle von Übersetzern

Auf den ersten Blick wirken Südbünden und das Veltlin vertraut: gemeinsame Sprache, ähnliche Traditionen. Und doch gibt es markante Unterschiede bei den politischen Systemen, bei den Bildungswegen, aber auch ganz einfach bei unterschiedlichen Bedeutungen von Wörtern. Maurizio Michael beschreibt es so: «Manchmal genügt schon ein einziges Wort, das in Italien etwas anderes bedeutet als in der Schweiz. Das Wort Strategie wird zum Beispiel in Italien oft mit einem Zeitraum von fünf Jahren gleichgesetzt – so lang wie eine Legislaturperiode dauert. Für die Schweiz ist eine Strategie die Grundlage eines Projektes. Da braucht es Vermittlung – nicht nur in der Sprache, sondern auch im kulturellen Verständnis.»

Auch unterschiedliche Steuersysteme und Abkommen sind zusätzliche Hürden für Projekte über die Grenze hinweg – oft ebenso anspruchsvoll wie kulturelle Unterschiede. Hier setzt das Projekt Regio Retica ein: Es bringt Nachbarn an einen Tisch, macht Unterschiede sichtbar, vermittelt und schafft dadurch neues Vertrauen.

Corvatsch: Aussicht Fuorcla Surlej ©Engadin Tourismus AG

Der Blick nach vorn

Bis Sommer 2025 läuft eine grosse sozioökonomische Analyse. Sie untersucht Mobilität, Arbeitsmarkt und Dienstleistungen auf beiden Seiten der Grenze. Darauf aufbauend sollen bis 2026 erste Pilotprojekte starten – etwa ein gemeinsames Busticket, das die grenzüberschreitende Mobilität erleichtern soll, oder eine Tourismuskarte, die Angebote im Engadin und im Veltlin verbindet. Bis 2027 soll Regio Retica nicht nur Projekte umgesetzt haben, sondern auch als juristisch anerkannte grenzüberschreitende Region bestehen. Konkret bedeutet das, dass sie als institutionelle Region mit rechtlich verbindlicher Struktur etabliert wird.

Ein Blick in andere Regionen zeigt, was möglich ist. Das erfolgreiche Interreg-Projekt Via Spluga, ein Klassiker unter den Kultur- und Weitwanderwegen zwischen Thusis und Chiavenna, generiert beispielsweise inzwischen jährlich etwa eine Million Schweizer Franken Umsatz. Das Projekt wurde von Anfang an im Sinne einer aktiven Regionalentwicklung gestaltet, bei der Gemeinden, Tourismusorganisationen und Kulturinstitutionen ein nachhaltiges Angebot erarbeitet haben. Die Route ist somit nicht nur ein kulturelles und touristisches Highlight, sondern auch ein Instrument zur Sicherung von Arbeitsplätzen, Förderung regionaler Identität und Stärkung der regionalen Wertschöpfung.

Dieser Beitrag basiert auf einem Gespräch mit Maurizio Michael, seit über 20 Jahren Experte für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und einer der Köpfe hinter dem Projekt Regio Retica

Mehr erfahren über Interreg & NRP – und wie diese Programme Regionen helfen, ihre Zukunft gemeinsam zu gestalten:

Wurste_regiosuisse-Konferenz 2025

Der Thurgau zeigt die Vielfalt der regionalen Wertschöpfung 

An der diesjährigen regiosuisse-Konferenz war der Gastgeberkanton Thurgau mit exzellenten Beispielen regionaler Wertschöpfung präsent. Lassen Sie sich inspirieren! 

Bereits mit der Ankunft in der Kartause Ittingen tauchten die Teilnehmenden ins Thema der diesjährigen regiosuisse Konferenz ein: «Das Potential regionaler Wertschöpfung nachhaltig gestalten». Die Kartause ist ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung, liegt idyllisch über dem Thurtal und war als ehemaliges Kloster schon seit Jahrhunderten an der regionalen Wertschöpfung beteiligt. Es wurde dank des Weinbaus reich. Heute ist es für die Stiftung Kartause Ittingen deutlich anspruchsvoller, die notwendigen Mittel für die Betriebe und den Unterhalt der historischen Klosteranlage zu erwirtschaften. Die Kartause besteht nicht nur aus einem Seminarzentrum mit Restaurant, sondern auch aus einem Gutshof, zwei Museen, einer Institution für betreutes Wohnen und Arbeiten sowie einem Zentrum für Spiritualität. Die Stiftung setzt bewusst auf Selbstversorgung und lokale Nachhaltigkeit. So liegt der Selbstversorgungsgrad des Restaurants bei sage und schreibe 57 Prozent. 

Kartause Ittigen
Kartause Ittigen

Von der internen Wertschöpfung zur regionalen Wertschöpfungskette

Mark Ziegler, Procurator der Stiftung hielt in seiner Begrüssungsrede fest: «Nachhaltigkeit und Selbstversorgung sind nicht günstig. Deshalb setzen wir neu auf Zusammenarbeit in der ganzen Region, zum Beispiel beim Keltern oder bei der Schweinezucht. Zusammen mit regionalen Partnern können wir die Wertschöpfung steigern.» Das Credo der Kartause verändert sich gerade: Von der internen Wertschöpfung hin zur Stärkung von regionalen Wertschöpfungsketten. Dank Kooperationen mit den passenden regionalen Partnern können Kosten reduziert werden, ohne dass Kompromisse bei der Qualität oder der Nachhaltigkeit eingegangen werden müssen. 

Standortattraktivität und Tourismus in Frauenfeld

Die Hauptstadt des Thurgaus war mit zwei Beispielen an der regiosuisse-Konferenz vertreten, bei denen es um die Standortqualität ging: Einerseits wurde das Street-Art-Festival Frauenfeld als Motor regionaler Wertschöpfung vorgestellt. Anderseits rückte die Stadtkaserne Frauenfeld in den Fokus. Die ehemals vom Militär genutzten Gebäude öffnen sich für die Bevölkerung, auf dem Areal wird gemeinsam Neues geschaffen. Dafür wurde eine partizipative Entwicklung angestossen. Die Neue Regionalpolitik von Bund und Kanton unterstützte das Projekt mit einer Machbarkeitsstudie für einen künftigen «Markt Thurgau», der in der Stadtkaserne ein innovatives Schaufenster für Thurgauer Produkte, Dienstleistungen und Ideen werden soll. Mit der Umsetzung des Markt Thurgau soll die Stadtkaserne über den Kanton und die Stadt hinaus Publikum anziehen. Damit wird sie zu einem Treffpunkt mit überregionaler Ausstrahlung. 

Bei beiden Projekten zeigte sich: Innovative Projekte, die mit und für die Bevölkerung entwickelt werden, tragen zur Attraktivität eines Standorts und zur regionalen Wertschöpfung bei. 

Natürlich wirksam am Bodensee

An Konferenz wurde ein weiteres innovatives Projekt präsentiert: die Schaffung eines Schweizer Branchenclusters für Phytomedizin am Bodensee. Das «PhytoValley» bringt die wirtschaftliche Relevanz der hiesigen Naturmedizin-Branche zum Ausdruck. Beteiligt sind Firmen wie A. Vogel, Zeller, Rausch oder hepart. Der Cluster fördert die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Unternehmen und Organisationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Phytomedizin sowie mit der Politik, der Verwaltung und der Bevölkerung.

Sein Fokus liegt primär auf zwei Bereichen: Erstens auf der Gewinnung und Ausbildung von Fachkräften und zweitens auf der Stärkung der Attraktivität der Region durch eine nachhaltige Entwicklung der Naturmittelproduktion mittels innovativer Technologien. 

Schonholzer
Walter Schönholzer, Regierungsrat des Kantons Thurgau

Für Walter Schönholzer, Regierungsrat des Kantons Thurgau, ist der Aufbau des «PhytoValley» ein ausgezeichnetes Beispiel für die positive Wirkung der Neuen Regionalpolitik (NRP). 

«Gerade wenn die Mittel von Kanton und Bund knapper werden, ist die Fokussierung auf gewisse Kernthemen in unserem eher strukturschwachen Kanton sehr wichtig. Dank der NRP-Gelder können wir zum Beispiel den Schweizer Branchencluster «PhytoValley» umsetzen und die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit fördern.»  

Die regiosuisse-Konferenz ist nationaler Treffpunkt für alle, die in der Regionalentwicklung tätig sind. Die im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) organisierte Konferenz widmet sich jeweils einem aktuellen Thema der Regionalentwicklung. 2025 fand die Konferenz in der Kartause Ittingen statt, im Mittelpunkt stand das Potenzial regionaler Wertschöpfung. 

Mehr zur Konferenz

Quelle Fotos: © Timo Kellenberger 

Podcast: «WiGe: Regionen durch kollektive Intelligenz stärken»

Die Wissensgemeinschaften (WiGe) bringen Akteure aus verschiedenen Bereichen zusammen, um gemeinsam die regionale Entwicklung in der Schweiz voranzutreiben. Sie wurden von regiosuisse ins Leben gerufen und unterstützen die Umsetzung der Neuen Regionalpolitik (NRP), indem sie Räume für den Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Gestaltung regionaler Projekte schaffen. Wie funktioniert dieses Format und wie sieht die Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmenden aus? Unsere Gäste Luc Jaquet und Laura Collaud sprechen darüber – und untersuchen unter anderem die Parallelen zwischen individueller und territorialer Resilienz.

Von der Krise zum kollektiven Lernen

«Nach Krisen – seien sie persönlicher oder territorialer Natur – geht es nicht nur darum, sich wieder aufzurichten, sondern wenn möglich auch darum, Instrumente zu entwickeln, mit denen wir künftige Krisen besser bewältigen können. Das Wichtigste ist, seine Prioritäten zu überdenken und die Anstrengungen auf die richtigen Bereiche zu konzentrieren», erklärt Luc Jaquet, Senior Projektleiter bei regiosuisse.

Genau in diese Logik fügen sich die Wissensgemeinschaften (WiGe) von regiosuisse ein, ein Format, das dazu dient, Akteure der Regionalentwicklung zu wichtigen Themen wie lokaler Wirtschaft, Soziale Innovationen oder Kreislaufwirtschaft zusammenzubringen. Diese Ansätze stehen in direktem Zusammenhang mit den Zielen der Neuen Regionalpolitik (NRP), die innovative wirtschaftliche Dynamiken in den Regionen fördert.

Drei Workshops zur Erarbeitung konkreter Lösungen

Die Arbeit der WiGe basiert auf drei physischen Workshops, an denen eine kleine, sich ergänzende Gruppe von etwa 15 bis 20 Personen aus verschiedenen Bereichen teilnimmt. «Ein gutes regionales Projekt vereint die Kompetenzen von Wissenschaftlern, Trägern konkreter Projekte und öffentlichen Akteuren», erklärt Luc Jaquet.

Diese Workshops verfolgen drei Ziele:

  1. Ein gemeinsames Verständnis der mit dem behandelten Thema verbundenen Herausforderungen entwickeln
  2. Austausch konkreter Erfahrungen, die diesen Herausforderungen gerecht werden
  3. Stärkung der Kompetenzen und Vorschlag eines Transfers über regiosuisse

Die Schweiz, ein günstiger Nährboden für Co-Kreation

Laut Luc Jaquet, der auch in anderen Ländern gearbeitet hat, erleichtert die Schweiz mit ihrer Nähe zwischen den Akteuren – insbesondere den Behörden – diese Dynamik besonders.

«In der Schweiz ermöglicht diese Kultur des Pragmatismus und der Zusammenarbeit ein effizienteres gemeinsames Vorankommen», erklärt er. Diese Fähigkeit, unterschiedliche Welten auf Augenhöhe miteinander ins Gespräch zu bringen, ist ein Alleinstellungsmerkmal des Schweizer Systems – und ein idealer Nährboden für die gemeinsame Entwicklung von NRP-Projekten.

Erfahrungsbericht der Stadt Freiburg

Laura Collaud, Spezialistin für Stadtmarketing bei der Stadt Freiburg, berichtet von ihrer aktiven Teilnahme an der WiGe «Lokale Wirtschaft». Sie sieht darin eine Gelegenheit zur Inspiration, zum Networking und zum Kompetenztransfer und betont, dass viele Städte mit ähnlichen Herausforderungen wie Freiburg konfrontiert sind. Der Austausch von Ansätzen und Erfahrungen spart nicht nur Zeit, sondern verbessert auch die Effizienz. Angesichts der Herausforderungen ihres sich wandelnden Sektors suchte sie nach bewährten Praktiken, inspirierenden Austauschmöglichkeiten und Zugang zu neuen Netzwerken.

Bei der WiGe stellte sie die kürzlich eingeführte Stadtmarketingstrategie der Stadt Freiburg vor: ihre Entstehung, die Gründung des Sektors sowie die Umsetzung des Aktionsplans. Es handelt sich hier um einen noch jungen Bereich, der jedoch eng mit der lokalen Wirtschaft verbunden ist und dessen Strategie auf einer multipartnerschaftlichen Governance basiert. Erste Erfolge konnten bereits erzielt werden, was auch andere Regionen inspiriert hat.

 «Alleine könnten wir das nicht schaffen – es bedarf der Beteiligung einer ganzen Reihe lokaler, regionaler und sogar überregionaler Partner», erklärt sie und fügt hinzu, dass kollektive Intelligenz zu einer Notwendigkeit geworden sei.

Das Interesse an ihrem Vortrag war so gross, dass sie während der Pause nie ihren Kaffee trinken konnte, so intensiv war der Austausch mit den anderen Teilnehmenden. Darüber hinaus öffnet sich die Stadt Freiburg auch international, insbesondere durch ihre Mitgliedschaft im Netzwerk der Kreativstädte der UNESCO – ohne jedoch die regionale und lokale Verankerung aus den Augen zu verlieren. Ein anschauliches Beispiel für die Rolle von Wissensgemeinschaften als Katalysatoren für Inspiration und Transfer.

NRP: ein strategischer Hebel für die Regionen

Mit der Neuen Regionalpolitik unterstützen die Schweizerische Eidgenossenschaft und die Kantone Projekte, die ausserhalb der grossen städtischen Zentren wirtschaftlichen Mehrwert schaffen. Die kantonalen NRP-Stellen begleiten die Projektträger – Unternehmen, Gemeinden, Vereine – und bieten ihnen finanzielle und methodische Unterstützung.

Alle Ergebnisse dieser Wissensgemeinschaften werden veröffentlicht und sind auf regiosuisse.ch verfügbar. So können nicht nur die Teilnehmenden auf die ausgetauschten Inhalte zurückgreifen, sondern auch alle anderen Interessierten. Luc Jaquet betont zudem, dass bestimmte WiGe, in deren Rahmen weiterer Vertiefungsbedarf festgestellt wird, zur Einrichtung sogenannter permanenter Themenplattformen führen können. Dies war bereits bei den Themen Digitalisierung und Regionalentwicklung sowie Kreislaufwirtschaft der Fall.

Weitere Links:

Wie aus leerstehenden Häusern im Muggio-Tal ein Dorf für Gäste entsteht

Leerstehende Häuser in ein lebendiges Gäste-Dorf verwandeln: Das ist die Idee hinter dem Albergo Diffuso Monte Generoso. Claudio Zanini, einer der Projektträger, setzt dabei auf regionale Identität, Nachhaltigkeit und lokale Wertschöpfung. Die Neue Regionalpolitik (NRP) unterstützt das Projekt finanziell und ermöglicht so die Umsetzung eines dezentralen Hotelkonzepts in einer peripheren Region. Erleben Sie im Video, wie im Herzen des Tessins ein ganzes Tal und Berggebiet vom Tourismus profitieren– und Gäste Teil des Dorflebens werden.

Eine kleine Oase im südlichsten Zipfel der Schweiz – über Serpentinenstrassen vorbei an Wäldern, kleinen Kapellen und verwinkelten Gassen erreicht man das Dorf Scudellate im Muggio-Tal. Ehemals von Abwanderung betroffen und vom Aussterben bedroht – nun zu neuem Leben erweckt.  Dahinter der Monte Generoso, davor der Ausblick auf das Flachland Italiens. An klaren Tagen mit Blick auf die Skyline von Mailand – und bei perfekter Sicht mit Feldstecher sogar den Mailänder Dom.

Zu Gast im Alltag eines Tals in der Region Monte Generoso

Hier, im Albergo Diffuso Monte Generoso, nimmt Claudio Zanini seine Gäste persönlich in Empfang. Mit viel Herzlichkeit und einer ganz eigenen Philosophie: der des ruhigen Lebens im Einklang mit der Natur. Gäste lotst er auf die richtigen Wanderwege, umsorgt sie, erzählt, lacht. „Ich reise nicht mehr – die Reisenden kommen zu mir. Über die Saison verteilt sprechen wir hier vier, fünf Sprachen und hören Geschichten aus der ganzen Welt“. Oft entstehen dabei Freundschaften, viele Gäste kommen wieder.

Das Albergo Diffuso (übersetzt: verstreutes Hotel) ist ein dezentrales Hotelkonzept, das auf regionale Identität, Nachhaltigkeit und lokale Wertschöpfung setzt. Verschiedene Infrastrukturen in der Region Monte Generoso wie Restaurants, Hotels, B&Bs, Hostels, Hütten und Läden mit unterschiedlichen Besitzern laufen hier unter einem gemeinsamen Label zusammen. Zentralisierbare Dienstleistungen wie etwa Marketing, Kommunikation, aber auch Einkäufe, Logistik, Transport und Empfang werden gebündelt – zum Vorteil aller, weil die einzelnen Betriebe dadurch Kosten sparen.

2021 nahm das Projekt des Albergo Diffuso mit der Renovierung der Osteria Manciana und des Hostels in Scudellate seinen Anfang. In den darauffolgenden Jahren wurden die Panorama Lodge « La Casa dei Gelsi», die Capannna «Alpe di Caviano» und das Hotel «Cà Nani» renoviert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Letzteres liegt in einem anderen Dorf im Muggiotal. Derzeit sind also fünf Unterkünfte dem Projekt angeschlossen. In Scudellate liegen drei der Unterkünfte nur wenige Schritte voneinander entfernt, während die Entfernungen zu den anderen etwas grösser sind. Gäste, die sich für eine dieser Unterkünfte des Albergo Diffuso entscheiden, geniessen nicht nur eine Übernachtung – sie tauchen in das Leben der Region mit ihren vielfältigen naturkundlichen und kulturellen Angeboten ein. Sie kaufen im Dorfladen ein, essen im Grottino, wandern durch Kastanienwälder. Sie begegnen dem Einheimischen und lernen viele Orte in anderen kleinen Dörfern kennen.

NRP-Förderung als Teil des Weges

Claudio Zanini, selbst aus der Region stammend, hat hierfür Häuser in seinem Heimatdorf gekauft – alte Steinbauten, einige fast verfallen.  Die Umsetzung eines solchen Projekts ist anspruchsvoll – und braucht neben Idealismus auch Ressourcen und Planung. An dieser Stelle wurde das Projekt durch die Unterstützung der Neuen Regionalpolitik (NRP) entscheidend gestärkt. Die finanzielle Beteiligung der NRP hat laut Projektträger Claudio Zanini ermöglicht, das Vorhaben schrittweise aufzubauen und erste Umsetzungen zu realisieren.

Die Neue Regionalpolitik (NRP) ist – so Zanini – «die Basis des ganzen Projekts». Dank ihrer finanziellen Unterstützung konnte das Renovierungskonzept der alten Gebäude umgesetzt und der Betrieb als Albergo Diffuso überhaupt erst aufgenommen werden.

Touristische Wirkung für eine ganze Region

Auch Nadia Fontana Lupi, Direktorin von Mendrisiotto Turismo, sieht das Potenzial des Projekts weit über einzelne Übernachtungen hinaus. Im Video erklärt sie: „Albergo Diffuso bringt neues Leben ins Tal und auf den Monte Generoso. Es geht nicht nur um Tourismus – es geht um wirtschaftliche Impulse, regionale Identität und ein neues Selbstbewusstsein für die lokale Bevölkerung.“

Das Projekt Albergo Diffuso zeigt beispielhaft, wie die Neue Regionalpolitik Impulse setzen kann. Gerade in peripheren Regionen wie dem Muggio-Tal zeigt sich, was regionale Entwicklung konkret bedeuten kann: bestehende lokale Ressourcen werden genutzt, neue Angebote entstehen, die Identität der Region wird gestärkt. Die Wertschöpfung bleibt im Tal, und die Dörfer erhalten neuen Auftrieb.

Aktuell zählt das Albergo Diffuso rund 80 Betten. Ziel ist es, in den kommenden Jahren weitere Infrastrukturen aufzubauen und das Konzept weiterzuentwickeln – neue Häuser und auch digitale Lösungen, um die Region weiter aufblühen zu lassen. Dabei braucht es auch weiterhin eine Politik, die solche Wege mitträgt.

„Die NRP hat hier einen grossen Impact – und wird diesen auch künftig haben.“, so Zanini.

Mehr über die NRP und wie sie Projektideen in den Regionen fördert:

NRP-Fachstellen
Mehr zum Albergo Diffuso Monte Generoso
Mehr zur Region Mendrisiotto und Basso Ceresio
Praxisleitfaden zur erfolgreichen Regionalentwicklung

Bild © Albergo Diffuso Monte Generoso

Martigny: Einzigartiger Themenpark Barryland eröffnet 

Am Donnerstag, 14. August 2025, wurde das neue Barryland in Martigny in Anwesenheit von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter eingeweiht. Der Themenpark stellt die faszinierende Welt der Bernhardinerhunde in den Mittelpunkt und schafft damit auf 22’000m² eine sehenswerte touristische Innovation – gefördert von der Neuen Regionalpolitik.

An der Einweihung zeigte sich Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter mit ihrem Patenhund «Zeus» und erklärte: «Der Name Barry steht noch heute für Mut und heldenhafte Taten. Mit ihm würdigt Barryland eine ganze Schweizer Tradition.» Mut brauchte auch die Fondation Barry, um ihr altes Museum mit einem völlig neuen Themenpark zu ersetzen. Denn das Budget belief sich auf 24 Millionen Schweizer Franken. 

Die Finanzierung wurde durch das wirkungsvolle Engagement zahlreicher Unternehmen, Stiftungen, öffentlicher Institutionen sowie Eigenmittel sichergestellt. Hinzu kam eine gezielte Fundraising-Kampagne. Die Neue Regionalpolitik unterstützte bereits 2017 die Machbarkeitsstudie für den neuen Themenpark und trug später mit einem zinslosen Darlehen wesentlich zur Realisierung bei. Auch Innotour leistete einen Beitrag, mit dem Ziel, das Wallis als Tourismusregion noch stärker zu vermarkten und die Wertschöpfung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern. 

Bernhardinerhunde als Attraktion

Über 30 Bernhardinerhunde leben heute im Themenpark. Fünf symbolische Erlebniswelten präsentieren je einen typischen Wesenszug des Bernhardiners: der Retter, der Freund, der Star, der Geniesser und der Spieler. Herzstück der Anlage ist das Hauptgebäude in Form einer Hundepfote. Es wurde durch ein lokales Architekturbüro realisiert; beim Bau waren zu 70 Prozent Unternehmen aus der Region beteiligt. 

Touristische Innovation und neue Arbeitsplätze

Dem Barryland ist zu wünschen, dass sich das regionale Engagement und der Mut zur Innovation auszahlt. Bis jetzt zeigt sich Jean-Maurice Tornay, Präsident der Fondation Barry zufrieden: «Der Schlüssel war ein wettbewerbsfähiges touristisches Angebot mit einem einmaligen lebendigen Museum, 14 neu geschaffenen Arbeitsplätzen und einem vergrösserten Restaurant.» 

Links:

Podcast: «Programm graubünden nachhaltig»

Das NRP-Projekt «Programm graubünden nachhaltig» hat das Ziel, die Regionenmarke graubünden mit ihrem Netzwerk nachhaltig auszurichten. Rund 20 Partnerinnen und Partner aus unterschiedlichen Branchen tauschen sich im Programm aus, um die Region nachhaltig weiterzuentwickeln. Wie das geschehen soll und wie die Zusammenarbeit zwischen den Partnerinnen und Partner aussieht, davon berichten unsere Podcast-Gäste Tanja Jacobson, Marc Kollegger und Michael Caflisch.

Graubünden als nachhaltige Region etablieren

«Die Marke graubünden versteht sich als Akteurin des Wandels. Das NRP-Projekt «Programm graubünden nachhaltig» schafft die Rahmenbedingungen, sodass eine gemeinsame Entwicklung der Partnerinnen und Partner der Marke graubünden möglich wird», wie Tanja Jacobson, Programmleiterin «graubünden nachhaltig», erzählt. Das Ziel ist es, Graubünden in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – also wirtschaftlich, ökologisch und sozial – weiterzuentwickeln. Dadurch werden die Partnerinnen und Partner im Kanton Graubünden zukunftsfähig und können gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsperformances verbessern.

Tanja Jacobson und ihr Team sorgen dafür, dass Partnerinnen und Partner aus den verschiedensten Branchen zusammenkommen, den Austausch pflegen, neue Ideen und Lösungen entwickeln sowie Innovationen zum Thema Nachhaltigkeit vorantreiben. Die «Werkstatt» ist ein solches Format, welches diesen Austausch fördert.

«Der Beitrag der Marke graubünden ist die Führung, Organisation und Moderation des Nachhaltigkeitsprozesses im graubünden-Netzwerk.»

Marke graubünden 

Regionaler Apfelsaft statt importiertem Orangensaft

Die Partnerinnen und Partner der Marke graubünden leisten aktiv einen Beitrag zur Zukunft des gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraums und profitieren gleichzeitig vom Netzwerk. Ein Beispiel dafür sind die Psychiatrischen Dienste Graubünden (PDGR): Inspiriert durch den Austausch im Netzwerk serviert die PDGR deshalb an ihren Apéros neu regionalen Apfelsaft statt importierten Orangensaft. «Schon kleine Massnahmen können Wirkung entfalten», sagt Marc Kollegger – CEO der PDGR. «Der Apfelsaft kam bei den Apéro-Gästen sehr gut an – besonders, wenn erklärt wird, dass es sich um eine nachhaltigere Wahl handelt.» Daneben diskutiert die PDGR auch grössere Nachhaltigkeitsthemen:

  • Wie kann die Biodiversität auf den Klinikarealen Waldhaus und Cazis gefördert werden?
  • Wie kann ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept für einen 24-Stunden-Betrieb aussehen, das den öffentlichen wie auch den Individualverkehr für die Klinikmitarbeitenden miteinschliesst?

Als grosser Arbeitgeber in der Region trägt die PDGR Verantwortung – gegenüber den Patientinnen und Patienten ebenso wie gegenüber den Mitarbeitenden. Nachhaltigkeit ist deshalb längst zu einem strategischen Thema geworden. «Die PDGR hat Nachholbedarf in Bezug auf die Nachhaltigkeit», sagt Marc Kollegger. Die Teilnahme am NRP-Projekt «Programm graubünden nachhaltig» soll helfen, konkrete Umsetzungsmassnahmen zu entwickeln.

Ein Nachhaltigkeitsprogramm mit Zukunft

Das «Programm graubünden nachhaltig» ist auf drei Jahre ausgelegt und finanziert. Voraussetzung für eine Mitfinanzierung ist die aktive Beteiligung der Partnerinnen und Partner – sowohl finanziell als auch in Form eigener Mitarbeit. Im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) fördert der Kanton Graubünden dieses Programm zusammen mit dem Bund mit einem à fonds perdu-Beitrag von je einem Viertel der Gesamtkosten. Michael Caflisch, Leiter Tourismusentwicklung des Kantons Graubündens hält abschliessend fest: «Überzeugend am NRP-Programm ist, dass damit die Stärkung des Wirtschaftsstandort Graubünden gefördert wird und eine Vielzahl an Partnerinnen und Partner aus unterschiedlichen Bereichen einen Mehrwert für Graubünden erzielen.»

Marke graubünden

Die Marke graubünden wurde im Jahr 2003 lanciert. Damals wurde eine branchenübergreifende Regionenmarke zur nachhaltigen Stärkung des Wirtschaftsstandorts Graubünden von der Regierung gefordert.

Die Marke graubünden hat zum Ziel, die Kernwerte der Region – wahr, wohltuend und weitsichtig – bei den Bewohnenden, Unternehmen wie auch bei den Gästen zu vermitteln und zu stärken. Die Marke soll dazu beitragen, Graubünden als attraktiven Lebens-, Arbeits- und Erholungsraum zu positionieren.

Das NRP-Projekt «Programm graubünden nachhaltig» ist eines von vielen Arbeitsinstrumenten der Marke graubünden, um dieses Ziel zu erreichen.

Weitere Informationen

Podcast: «Cradle-Alp» – Schritte hin zu einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft

Der Begriff «Cradle to Cradle» wird häufig im Zusammenhang mit Kreislaufwirtschaft gebraucht. Er bedeutet sinngemäss «vom Ursprung zum Ursprung» und steht für eine konsequente Kreislaufwirtschaft. Diese setzt darauf, Ressourcen effizienter zu nutzen, Abfall zu minimieren und Produkte so zu gestalten, dass sie möglichst lange in Umlauf bleiben. Basierend auf diesem Konzept fokussiert das Interreg-Projekt «Cradle-Alp» auf die Kreislaufwirtschaft in der Alpenregion. Ziel des im Kanton Freiburg lancierten internationalen Projekts ist, diese in Unternehmen zu implementieren. Wie das geschehen soll und wie dabei Hochschule, Kanton und Unternehmen eng zusammenarbeiten, davon berichten unsere Podcast-Gäste Véronique Gruber, Andreas Fischer und Michael Keller.

«Unternehmen produzieren Abfall, den sie entsorgen. Doch es stellt sich die Frage: Könnte man daraus etwas Nützliches machen und ihn sogar verkaufen?»

Abfallprodukte bergen ökonomisches Potenzial

Warum Kreislaufwirtschaft (KLW) bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist, erklärt der Leiter des Interreg-Projekts «Cradle-Alp» Michael Keller von der Hochschule für Architektur und Technik in Freiburg einleuchtend: «Es fehlt oft an Information und Verständnis für alternative Nutzungsmöglichkeiten von Abfallprodukten. Das muss sich ändern». Aus diesem Grund konzentriert sich das international vernetzte Projekt «Cradle-Alp» (siehe Kasteninformation) auf praxisorientierte Lösungen. Das Projekt ist bei der Hochschule für Architektur und Technik Freiburg i.Ü. angesiedelt. Es richtet sich mit diesen Vorhaben gezielt an Unternehmen im Kanton Freiburg. Unterstützt von der Neuen Regionalpolitik (NRP) und in Zusammenarbeit mit ausgewählten Unternehmen werden die vorhandenen Instrumente und Möglichkeiten für eine erfolgreiche Implementierung von KLW analysiert. Dabei wird auch untersucht, ob und wie sich diese Lösungen ökologisch und ökonomisch lohnen würden.

Alternative Materialien gesucht – und gefunden

Ein zentrales Instrument in diesem Prozess ist der sogenannte Value Chain Generator (VCG), der in einem früheren Projekt von der Hochschule für Technik und Architektur entwickelt wurde und heute vom Start-up VCG.AI in Stuttgart betrieben und weiterentwickelt wird. Andreas Fischer ist Professor an der Hochschule, an dessen Forschungsinstitut iCoSys, dem Institut für künstliche Intelligenz und komplexe Systeme. Er war massgeblich an der Entwicklung dieses Tools beteiligt. Andreas Fischer erklärt im Podcast, welche Überlegungen hinter dieser umfangreichen Datenbank stecken und wie Künstliche Intelligenz (KI) die Umsetzung von KLW unterstützen kann. Denn Unternehmen benötigen einerseits Lösungen, um Abfallprodukte sogar gewinnbringend in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen, anstatt sie kostenpflichtig entsorgen zu müssen. Andererseits müssten Unternehmen auf alternative umweltfreundliche Materialien zugreifen können, ohne grossen Aufwand betreiben zu müssen. Doch wie kommen die beiden Seiten zueinander? Hier kommt nun der erwähnte Value Chain Generator zum Zuge, der diese Daten bündelt und zur Verfügung stellt. Im neuen Projekt «Cradle-Alp» kommt er nun auch wieder zum Einsatz.

Die regionale Wirtschaft stärken und fördern

Für die Projektleiterin Regionalpolitik und Interreg-Verantwortliche Véronique Gruber gibt es mehrere Gründe, weshalb der Kanton Freiburg dieses Projekt aktiv unterstützt. Sie hebt hervor, dass das internationale Projekt die regionale Wirtschaft stärken kann. Gleichzeitig fügt es sich hervorragend in die Roadmap des Kantons zur Kreislaufwirtschaft ein. Sie ist überzeugt, dass das Projekt Innovation in lokalen Unternehmen fördert. Sie betont, dass sich Forschung und Praxis wertvoll unterstützen können. In zehn Jahren, so die Hoffnung, soll Kreislaufwirtschaft überall eine spürbare Wirkung entfalten und in den Geschäftsmodellen etabliert sein.

Marke graubünden

Die Marke graubünden wurde im Jahr 2003 lanciert. Damals wurde eine branchenübergreifende Regionenmarke zur nachhaltigen Stärkung des Wirtschaftsstandorts Graubünden von der Regierung gefordert.

Die Marke graubünden hat zum Ziel, die Kernwerte der Region – wahr, wohltuend und weitsichtig – bei den Bewohnenden, Unternehmen wie auch bei den Gästen zu vermitteln und zu stärken. Die Marke soll dazu beitragen, Graubünden als attraktiven Lebens-, Arbeits- und Erholungsraum zu positionieren.  Das NRP-Projekt «graubünden nachhaltig» ist eines von vielen Arbeitsinstrumenten der Marke graubünden, um dieses Ziel zu erreichen.

Weitere Informationen

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Mehr laufende und bereits abgeschlossene NRP-Projekte.

Robotik für KMU – mit NRP-Unterstützung zukunftsfähig bleiben

Robotik für KMU in der Region Oberrhein nutzbar machen – das ist das Ziel des europäischen Förderprogramms Robot Hub Transfer. Das Hightech Zentrum Aargau ist Projektpartner und vermittelt Wissen, vernetzt und berät lokale Firmen rund um die Robotik. Die Neue Regionalpolitik (NRP) beteiligt sich finanziell am Aufbau eines Robotik-Netzwerks in der Region Oberrhein. Erfahren Sie im Video, wie Hygentile die robotergestützte Automatisierung des Dosen-Handlings in der Brauerei Mischmasch testet:

Der steigende Fachkräftemangel und wachsender Wettbewerbsdruck fordern die Unternehmen auch in der Region Oberrhein heraus: Unternehmen müssen sich an neue Lösungen trauen, um für die Zukunft sicher aufgestellt zu sein. Hier setzt das europäische Interreg-Projekt Robot Hub Transfer an.

Mehr Robotik-Kompetenz für Unternehmen in der Region Oberrhein

Das High Tech Zentrum Aargau (HTZ) ist ein Projektpartner des Robot Hub Transfers und vermittelt Wissen, vernetzt und berät lokale Firmen rund um die Robotik. So unterstützt es KMU dabei, Roboter effizient und wirtschaftlich einzusetzen. Christoph Brunschwiler – Innovations- und Technologieexperte am HTZ – erklärt: «Wir stellen das Unternehmen ins Zentrum und sorgen dafür, dass es Zugang zu den passenden Technologien, dem nötigen Know-how und den geeigneten Fördermitteln erhält». Denn besonders KMU fehlt oft das nötige Fachwissen, um Robotersysteme sinnvoll und kosteneffizient zu prüfen und implementieren.

Mit Ist-Analysen sowie Prüfung der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit schafft das Projekt Robot Hub Transfer eine fundierte Entscheidungsgrundlage. KMU können damit einschätzen, ob es sich lohnt in die Robotik-Technologie zu investieren. Damit kann das unternehmerische Risiko minimiert werden.

Robotik in der Praxis: Zusammenarbeit mit dem lokalen KMU Hygentile

Ein erfolgreiches Beispiel, das vom Robotik-Netzwerk am Oberrhein profitiert, ist Hygentile, ein regionales KMU, das sich auf das Abfüllen und Verschliessen von Dosen spezialisiert hat. Bei kleinen Produzenten erfolgt das Füllen und das Verschliessen von Getränkedosen in einzelnen Schritten. Die von Hygentile entwickelte Lösung kombiniert diese einzelnen Schritte zu einem und dies in einer Schutzgas-Umgebung. Dadurch kommt das Getränk während des ganzen Abfüllungs- und Verschliessprozesses zu keinem Zeitpunkt mit Luft in Kontakt, wodurch das Aroma des Getränks besser erhalten bleibt und sich die Haltbarkeit verlängert. «Die Prozessinnovation war bei Hygentile bereits da, was gefehlt hat, war die Automatisierung des Dosen- und Deckel-Handlings», sagt Christoph Brunschwiler. Vermittelt durch das HTZ kam die Zusammenarbeit mit der FHNW zustande. Das Institut für Automation der FHNW klärte die Frage, mit welcher Lösung sich das Dosen- und Deckelhandling beim Abfüllen und Verschliessen automatisieren lässt. Anschliessend entwickelte das Institut in Zusammenarbeit mit Hygentile einen funktionsfähigen Prototyp.

Von einer solchen Innovation profitiert nicht nur die Kleinbrauerei Mischmasch, wo dieser Automatisierungsschritt getestet wurde, sondern die ganze Region Oberrhein, wie Andreas Kunzmann von Hygentile betont: «Es wird in der Region entwickelt, produziert und verkauft. Servicedienstleistungen werden erbracht und Unternehmen aufgebaut, die Arbeitsplätze schaffen».

NRP-Fördermittel als entscheidender Faktor

Dank den NRP-Fördermitteln konnte das KMU Hygentile aus der Region Oberrhein prüfen, wie ihr Abfüll- und Verschliessprozess verbessert werden konnte. Damit es dazu kommen konnte, war der Wissensaustausch mit der FHNW und die Vermittlung der involvierten Parteien durch das HTZ entscheidend.

Europäische Zusammenarbeit in der Robotik

Robot Hub Transfer ist ein Projekt, das vom europäischen Förderprogramm Interreg Oberrhein gefördert wird. Robot Hub Transfer unterstützt KMU in der Region Oberrhein bei der Einführung von Robotik. Das grenzüberschreitende Projekt bringt Partner aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammen. Ziel ist es, durch die Vernetzung von Forschungseinrichtungen und KMU den Technologietransfer im Bereich Robotik zu erleichtern und die Wettbewerbsfähigkeit der Region Oberrhein zu stärken.  Um in einem Umfeld, in dem es an qualifizierten Arbeitskräften mangelt, wettbewerbsfähig zu bleiben, haben KMU am Oberrhein ein grosses Interesse daran, ihre Prozesse mithilfe von Robotern zu automatisieren. Häufig fehlt ihnen jedoch das entsprechende Fachwissen. Hier setzen die Projektpartner des Robot Hub Transfer an. Ziel ist es, bis Herbst 2026 etwa 100 KMU in der grenzüberschreitenden Region Oberrhein (D, F, CH) zu unterstützen.

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Regionale Strategien für resiliente und inklusive Räume

Für eine kohärente Raumentwicklung arbeiten lokale Akteure über Gemeindegrenzen hinweg zusammen. Indem sie Attraktivität, öffentliche Dienstleistungen und Nachhaltigkeit miteinander verbinden, fördern sie mit regionalen Strategien widerstandsfähigere und inklusivere Räume.

Öffentliche Dienstleistungen und Raumplanung: Kritische Grössen in funktionalen Räumen finden

In seinem jüngsten Bericht von 2024 stellt der Rat für Raumordnung (ROR) fest, dass periphere Gebiete im Vergleich zu Zentren durch das Fehlen einer kritischen Masse an Bevölkerung und Institutionen gekennzeichnet sind. Dies schwächt das Potenzial der für eine nachhaltige Entwicklung erforderlichen dynamischen Zusammenarbeit. Während grosse Agglomerationen auf ihre kritische Masse zurückgreifen können, um finanzielle und personelle Ressourcen (qualifizierte und ausreichend verfügbare Fachkräfte) zu mobilisieren, sind ländliche Räume und Bergregionen mit einem Ressourcenmangel konfrontiert.

Früher prägte die Wirtschaft den Raum – heute prägt der Raum die Wirtschaft

Das Raumplanungsgesetz (RPG) schreibt eine regionale Zusammenarbeit bei der Bewirtschaftung der Bauzonen vor. Dies wirkt sich wirtschaftlich aus, insbesondere auf ländliche Gebiete und Bergregionen. Diese Regionen, die historisch durch Zersiedlung geprägt waren, müssen nun auf verdichtende Entwicklungen setzen, um neue Einwohnerinnen und Einwohner anzuziehen. Viele Regionen setzen auf Lebensqualität als Standortfaktor – anstelle von Flächenexpansion. Pendelbewegungen und Home Office bieten hier Chancen. Neue Bewohnerinnen und Bewohner arbeiten auch vor Ort – z. B. in der Industrie – und stellen somit ein Fachkräftepotenzial dar. Um Talente anzuziehen, ist Lebensqualität zu einem entscheidenden Argument geworden.
Um Einwohner zu gewinnen und mobilen Konsumentinnen und Konsumenten Dienstleistungen bereitzustellen, braucht es eine strategische, sektorenübergreifende Vision auf regionaler Ebene. Diese Visionen müssen auch landwirtschaftliche Fragestellungen einbeziehen, denn wo der territoriale Mehrwert zur Wettbewerbsfähigkeit beiträgt, kann ein starkes Alleinstellungsmerkmal (USP) entstehen. Das wiederum erfordert eine koordinierte Zusammenarbeit.

Die Region als Koordinationsebene

Über wirtschaftliche Fragen hinaus – auch wenn sie durch Lebensqualität mitbedingt sein können – sind auch Themen wie Biodiversität, Landschaftspflege, Kulturerbe und Kultur zunehmend regionalisiert worden.
Diese Regionalisierung berührt verschiedenste Themen, folgt unterschiedlichen räumlichen Abgrenzungen und wird in unterschiedlichen Governance-Formen umgesetzt. Damit trägt sie zur Überwindung des kommunalen Denkrahmens bei. Die Einführung einer zusätzlichen Bezugsebene zur Gemeindeebene und der Alltag im Spannungsfeld dazwischen gelingen nicht ohne Schwierigkeiten: Diese Entwicklungen verlangen von allen Beteiligten ein Umdenken, ein Verlassen gewohnter Denkmuster – und letztlich möglicherweise auch eine Neuausrichtung ihrer Identität. Es geht auch darum, Synergien zwischen urban geprägten Zentrumsgemeinden und ländlich geprägten Randgemeinden zu entwickeln. Regionen sind heute allgegenwärtig – auch wenn sie institutionell noch nicht überall fest verankert sind.

Regionale Strategien: Erarbeiten und Umsetzen

Gemeinden und Regionen entwickeln verschiedenste sektorale Strategien (z. B. in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Umwelt), die teils auch in umfassende strategische Visionen eingebettet sind – etwa in die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030. Dies wirft Fragen nach der Umsetzung und der Koordination dieser unterschiedlichen Ansätze auf.

Das Programm Agglomerationsverkehr hat wesentlich zur interkommunalen und sektorübergreifenden Zusammenarbeit (insbesondere im Bereich Verkehr und Siedlungsentwicklung) in städtischen Räumen beigetragen. Der Bund hat hier eine Anreizfunktion übernommen und so Kooperationen auf funktionaler Ebene gefördert. Auch wenn diese formell auf Mobilität und Raumplanung fokussieren, reichen ihre Wirkungen mittlerweile weit über diese Themen hinaus und sind in der Praxis verankert.

Über die Neue Regionalpolitik (NRP) können Regionen Unterstützung für die Entwicklung wirtschaftsorientierter Strategien erhalten. Im Sinne einer kohärenten Raumentwicklung wurden durch Begleitmassnahmen des Bundes einzelne strategisch ausgerichtete Projekte gefördert, die über rein wirtschaftliche Fragestellungen hinausgehen (siehe Beispiele in den Infoboxen).

Im Rahmen des Aktionsplans zur Umsetzung der Agglomerationspolitik sowie der Politik für ländliche Räume und Berggebiete 2024–2031 soll das Programm «Entwicklungsprozess ländlicher Raum (ELR)» des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) weiterentwickelt werden, um noch umfassender zu werden – auch unter Mitwirkung des SECO. Dabei geht es etwa um die Integration urbaner Herausforderungen in ländlichen Zentren sowie die Entwicklung von Synergien zwischen diesen Zentren und den umliegenden ländlichen Räumen.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Unterstützung der Regionen bei der Mittelbeschaffung (z. B. über kantonale oder nationale sektorale Politiken) zur Umsetzung von Projekten, die im Rahmen von Strategien erarbeitet wurden, sowie auf der besseren Koordination zwischen diesen Strategien.

Erkenntnisse aus dem Themenbereich «Integrale Entwicklungsstrategien fördern» der Modellvorhaben für eine nachhaltige Raumentwicklung

Zwischen 2020 und 2024 wurden fünf Modellvorhaben entwickelt, die auf integrierte Entwicklungsstrategien abzielten. Sie verknüpften einen intersektoralen Ansatz mit einer Koordination zwischen institutionellen Ebenen und förderten so den politischen Diskurs und einen Paradigmenwechsel.

An die lokalen Gegebenheiten angepasst, legten einige Projekte den Fokus auf institutionelle Aspekte, andere auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Vorhaben zeigten, dass die kantonale Governance eine zentrale Rolle in diesen strategischen Prozessen einnehmen muss. Gleichzeitig wurde der Mehrwert von Synergien zwischen Institutionen und lokalen Akteuren deutlich – zur Stärkung der Regionen und zur Strukturierung eines wirkungsvollen Dialogs.

Projekt RURALPLAN (ESPON-Programm, gezielte Analyse)

Das 2024 durchgeführte Projekt RURALPLAN untersuchte Entwicklungsstrategien für ländliche Gebiete ohne Bevölkerungswachstum. In Albula wurden partizipative Workshops organisiert, in denen fünf Prototypen zur Verbesserung von Wohnen, Beschäftigung und Dienstleistungen entwickelt wurden. Co-Design-Workshops wurden abgehalten, um Lösungen zu erarbeiten. Zwei weitere Regionen, in Schweden und Norwegen, verfolgten denselben Ansatz.

Die Ergebnisse des Projekts wurden in die regionale Entwicklungsstrategie von Albula integriert. Die gewonnenen Erkenntnisse fliessen auch in nationale Initiativen zur ländlichen Entwicklung ein.