Ideen entwickelt – für eine attraktive Bergregion Albula

Viele ländliche Regionen suchen nach Wegen, wie sie ihre Zukunft gestalten können. Es geht oft um Themen wie Abwanderung, Arbeitsmöglichkeiten, Gesundheits- und Güterversorgung. Wie sollen diese Bereiche nachhaltig und zukunftsgerichtet angegangen werden? Die Region Albula mit rund 8000 Einwohnerinnen und Einwohnern hat diese Fragen in drei Workshops öffentlich diskutiert. Der Geschäftsführer und Regionalentwickler Mirko Pianta erzählt, wie er dieses partizipative Vorgehen erlebt hat und was daraus entsteht.

«Die an den Diskussionen beteiligten brachten ein breites Spektrum von Meinungen und Ideen ein.»

Geschäftsführer und Regionalentwickler Mirko Pianta

regiosuisse: Die Regionalentwicklung ist ihr Fachgebiet. Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich in der Region Albula konfrontiert?

Mirko Pianta: Das Gebiet liegt im Zentrum Graubündes, unweit der Hauptstadt Chur und der grossen touristischen Destinationen Oberengadin und Davos. Schon das alleine – und dass deshalb rund zwei Millionen Fahrzeuge pro Jahr die Region durchqueren – ist eine Herausforderung. Es wäre wünschenswert, wenn wir einen Bruchteil davon in der Region behalten und wirtschaftlich davon profitieren könnten. Innovation ist deshalb auch hier gefragt. Was an der Region Albula besonders interessant ist, ist die Vielfalt der Kulturen, da hier drei Subregionen mit unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Traditionen zusammenkommen. Es handelt sich dabei um die Subregionen Surses, in der man hauptsächlich rätoromanisch spricht sowie die Regionen Albulatal und Lenzerheide mit Deutsch und Rätoromanisch. Aufgrund der teils grossen Distanzen sind sie mehrheitlich wirtschaftlich autonom. Trotzdem einen gemeinsamen Nenner zu finden, der den regionalen Interessen gerecht wird und die individuellen Bedürfnisse und Autonomie fördert, ist ein spannender Prozess.

In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB) haben Sie kürzlich im Rahmen eines europäischen Projekts zu einem zweiteiligen partizipativen Workshop eingeladen. Es ging um Ideen, wie die Standortqualität in der Region noch verbessert werden kann. Zwanzig Personen diskutierten dazu. Was waren die «brennendsten Themen»?  

Das bewegendste Thema war der fehlende Wohnraum, der mitunter auch ein Grund ist, dass die Bevölkerungszahlen rückläufig sind. Das zweite war die Gesundheitsversorgung und die damit verbundene Befürchtung, dass beispielsweise Physiotherapeuten, Psychologinnen oder andere Spezialisten in wirtschaftsstärkere Regionen wegziehen.

Welche Anliegen waren für Sie neu?

Ein Bedürfnis, das mir vorher nicht bekannt war, ist der Wunsch nach einer zentralen Informationsplattform. Die Idee ist, dass alle Veranstaltungen der Region, Angebote und Kurse aller Art oder touristische Angebote vereint zu finden sind. Eine solche Plattform wäre sowohl ein Gewinn für Einheimische als auch für Gäste. Ausserdem kam der Wunsch nach kreativen Begegnungsorten auf oder die Idee, einen Markt für den Verkauf regionaler Produkte zu veranstalten.

Was war Ihres Erachtens der grösste Gewinn dieses partizipativen Vorgehens?

Die Beteiligung der Menschen an diesen Diskussionen und die Ideen, die zusammengetragen wurden. Denn sie brachten ein breites Spektrum an Meinungen ein. Besonders daran war, dass wir zusätzlich zu den Einheimischen auch Zweitheimische und Personen, die in die Region pendeln, eingeladen haben, um mitzudiskutieren. Sie brachten eine gewisse Aussensicht ein und wir konnten auch auf ihre Anliegen eingehen.

Was hingegen konnte mit diesem Vorgehen nicht erreicht werden?

Gewisse Anliegen sind sehr komplex, es geht da auch um Rechtliches und um Politik. Gerade im Bereich Wohnungssituation:  Wir haben dazu Ideen ausgetauscht, z.B. über die Möglichkeit, Wohnbaugenossenschaften zu gründen. Doch gewisse gesetzliche Grundlagen schränken unseren Handlungsspielraum ein. Es gibt beispielsweise die gesetzliche Vorgabe, dass eine Gemeinde bei einer kontinuierlichen Abwanderung Bauparzellen reduzieren muss. Wie kann so neuer Wohnraum in einer Abwanderungsregion entstehen?

Gibt es Ideen oder Vorschläge aus den Diskussionsrunden, die trotzdem und schon jetzt umgesetzt werden können?

Ja, wir arbeiten bereits dran. Im Herbst 2025 werden wir beispielsweise die erste Berufsschau veranstalten, um die Arbeitgeberattraktivität zu fördern. Diese zeigt angehenden Lehrlingen auf, welche Ausbildungen sie in der Region machen können. So erreichen wir, dass Junge in der Region bleiben oder gar Jugendliche von Zweitwohnungsbesitzern sich entscheiden, hier eine Lehre zu machen. Mit einer Impulsveranstaltung für Arbeitgeber wollen wir aufzeigen, wie Jobs in hiesigen Betrieben attraktiv gestaltet und anpriesen werden können.

Welche Ideen könnten dazu führen, die Lebensqualität und die Versorgung in Ihrer Region langfristig weiter zu verbessern?

Unbestritten das Thema Wohnraum für Einheimische. Dieses hat einen grossen Einfluss darauf, ob eine Region attraktiv bleibt und so der Abwanderung entgegengewirkt werden kann. Unsere Jugend soll Möglichkeiten haben, hier zu arbeiten und wirtschaftlich tätig zu sein. Gleichzeitig müssen auch wirtschaftlich relevante Infrastrukturen geschaffen werden, etwa mit der Zonenplanung und der Netzwerkinfrastruktur.

Was möchten Sie als Regionalentwickler in 10 Jahren in der Region Albula erreicht haben?

Unsere Vision haben wir für eine längere Periode entwickelt. 2050 möchten wir ein Bevölkerungswachstum von 10 Prozent erreicht haben. Es soll dann auch 10 Prozent mehr Arbeitsplätze geben. Darauf arbeiten wir hin. Mit den in den Workshop diskutierten Themen und der angestrebten Umsetzung sind wir sicher auf einem guten Weg. Dafür setze ich mich gerne weiterhin ein.

Besten Dank für das Gespräch.

Die Workshops in der Region Albula wurde im Rahmen des ESPON-Projekts RURALPLAN durchgeführt – ein Projekt, das für ländliche Regionen ohne demografisches Wachstum Strategien für deren Entwicklung erforscht. Das Projekt in der Region Albula wurde via das EU-Programm ESPON (European observation network for territorial development and cohesion) mit Geldern der Neuen Regionalpolitik (NRP) mitfinanziert.

Kreislaufwirtschaft als Chance für die Region – Rückblick auf das 3. KLW-Forum Bern

Am 3. April 2025 fand in der Westhalle Thun das 3. Forum Kreislaufwirtschaft Bern statt. Fachleute, Unternehmen und Institutionen tauschten sich über Kreislaufwirtschaft und deren Umsetzung aus. In einem der fünf Workshops ging es um Themen und Möglichkeiten von Kreislaufwirtschaft in der Regionalentwicklung.

Einleitend zum Thema gab Dario Giacometti vom Ressort Regional- und Raumordnungspolitik des SECO einen Input aus Sicht der Neuen Regionalpolitik NRP. Leo Glaser und Susanne Huber von der Volkswirtschaft Berner Oberland stellten ein Initialisierungsprojekt für zirkuläre Lieferketten in der Region vor. Virve Resta erläuterte Chancen und Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen im Kanton Bern. Geleitet wurde die Sitzung von Rahel Meili von der Berner Fachhochschule Wirtschaft.

Austausch zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Forschung

In der anschliessenden Runde diskutierten die Teilnehmenden in drei Interessensgruppen: öffentliche Hand/Regionen, Consulting/Wissenschaft und Unternehmen. Dabei ging es darum, Erfahrungen auszutauschen, Chancen und Hürden zu besprechen und Erwartungen zu formulieren. Besonders wertvoll war in der Schlusspräsentation, dass nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Erwartungen an die jeweils anderen zwei Gruppen formuliert werden konnten. Ein zentraler Punkt, der in allen Gruppen zur Sprache kam, waren die finanziellen Rahmenbedingungen. Kreislaufwirtschaft muss auch ökonomisch sein und eingesetzte Förder- und Forschungsgelder sollen dazu beitragen, dass sich Kreislaufwirtschaft nicht nur ideologisch, sondern auch ökonomisch lohnt. Dass NRP-Fördergelder gerade auch in diesem Bereich zur Anschubfinanzierung eingesetzt werden, zeigt, dass dieses Bedürfnis wahrgenommen wird.

Ein starker Impuls für die Region

Wie Kreislaufwirtschaft auch ein Motor in der regionalen Entwicklung sein kann, war in diesem speziell auf den Kanton Bern ausgerichteten Forum sichtbar. Es lieferte wertvolle Impulse, förderte die Vernetzung und die Zusammenarbeit regionaler Akteure, die an einer nachhaltigen und zirkulären Zukunft interessiert sind.

Präsentationen und Informationen

Zum Podcast: «Cradle-Alp» – Schritte hin zu einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft

Podcast: «Cradle-Alp» – Schritte hin zu einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft

Der Begriff «Cradle to Cradle» wird häufig im Zusammenhang mit Kreislaufwirtschaft gebraucht. Er bedeutet sinngemäss «vom Ursprung zum Ursprung» und steht für eine konsequente Kreislaufwirtschaft. Diese setzt darauf, Ressourcen effizienter zu nutzen, Abfall zu minimieren und Produkte so zu gestalten, dass sie möglichst lange in Umlauf bleiben. Basierend auf diesem Konzept fokussiert das Interreg-Projekt «Cradle-Alp» auf die Kreislaufwirtschaft in der Alpenregion. Ziel des im Kanton Freiburg lancierten internationalen Projekts ist, diese in Unternehmen zu implementieren. Wie das geschehen soll und wie dabei Hochschule, Kanton und Unternehmen eng zusammenarbeiten, davon berichten unsere Podcast-Gäste Véronique Gruber, Andreas Fischer und Michael Keller.

«Unternehmen produzieren Abfall, den sie entsorgen. Doch es stellt sich die Frage: Könnte man daraus etwas Nützliches machen und ihn sogar verkaufen?»

Abfallprodukte bergen ökonomisches Potenzial

Warum Kreislaufwirtschaft (KLW) bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist, erklärt der Leiter des Interreg-Projekts «Cradle-Alp» Michael Keller von der Hochschule für Architektur und Technik in Freiburg einleuchtend: «Es fehlt oft an Information und Verständnis für alternative Nutzungsmöglichkeiten von Abfallprodukten. Das muss sich ändern». Aus diesem Grund konzentriert sich das international vernetzte Projekt «Cradle-Alp» (siehe Kasteninformation) auf praxisorientierte Lösungen. Das Projekt ist bei der Hochschule für Architektur und Technik Freiburg i.Ü. angesiedelt. Es richtet sich mit diesen Vorhaben gezielt an Unternehmen im Kanton Freiburg. Unterstützt von der Neuen Regionalpolitik (NRP) und in Zusammenarbeit mit ausgewählten Unternehmen werden die vorhandenen Instrumente und Möglichkeiten für eine erfolgreiche Implementierung von KLW analysiert. Dabei wird auch untersucht, ob und wie sich diese Lösungen ökologisch und ökonomisch lohnen würden.

Alternative Materialien gesucht – und gefunden

Ein zentrales Instrument in diesem Prozess ist der sogenannte Value Chain Generator (VCG), der in einem früheren Projekt von der Hochschule für Technik und Architektur entwickelt wurde und heute vom Start-up VCG.AI in Stuttgart betrieben und weiterentwickelt wird. Andreas Fischer ist Professor an der Hochschule, an dessen Forschungsinstitut iCoSys, dem Institut für künstliche Intelligenz und komplexe Systeme. Er war massgeblich an der Entwicklung dieses Tools beteiligt. Andreas Fischer erklärt im Podcast, welche Überlegungen hinter dieser umfangreichen Datenbank stecken und wie Künstliche Intelligenz (KI) die Umsetzung von KLW unterstützen kann. Denn Unternehmen benötigen einerseits Lösungen, um Abfallprodukte sogar gewinnbringend in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen, anstatt sie kostenpflichtig entsorgen zu müssen. Andererseits müssten Unternehmen auf alternative umweltfreundliche Materialien zugreifen können, ohne grossen Aufwand betreiben zu müssen. Doch wie kommen die beiden Seiten zueinander? Hier kommt nun der erwähnte Value Chain Generator zum Zuge, der diese Daten bündelt und zur Verfügung stellt. Im neuen Projekt «Cradle-Alp» kommt er nun auch wieder zum Einsatz.

Die regionale Wirtschaft stärken und fördern

Für die Projektleiterin Regionalpolitik und Interreg-Verantwortliche Véronique Gruber gibt es mehrere Gründe, weshalb der Kanton Freiburg dieses Projekt aktiv unterstützt. Sie hebt hervor, dass das internationale Projekt die regionale Wirtschaft stärken kann. Gleichzeitig fügt es sich hervorragend in die Roadmap des Kantons zur Kreislaufwirtschaft ein. Sie ist überzeugt, dass das Projekt Innovation in lokalen Unternehmen fördert. Sie betont, dass sich Forschung und Praxis wertvoll unterstützen können. In zehn Jahren, so die Hoffnung, soll Kreislaufwirtschaft überall eine spürbare Wirkung entfalten und in den Geschäftsmodellen etabliert sein.

Cradle-Alp ist ein Projekt im Interreg B Alpenraumprogramm Teil des Interreg Alpine Space Programme

Interreg-Programme, unterstützen Regionalentwicklungsakteure bei der Umsetzung von grenzübergreifenden schreitenden Projekten. Die Schweiz beteiligt sich über die Neue Regionalpolitik (NRP) an diesen Programmen und Projekten. Das speziell auf den Alpenraum ausgerichtete Projekt Programm Cradle-Alp will dazu beitragen, die industrielle Transformation voranzubringen und Kreislaufwirtschafts-Themen zu einem zentralen Anliegen in den Alpen zu machen. Die Partner im Projekt des Interreg Alpine Space Programms Cradle-Alp sind: 

  • Padova Chamber of Commerce Industry Crafts and Agriculture (Lead partner)
  • Technologiezentrum Horb GmbH & Co. KG
  • Chemistry-Cluster Bavaria
  • University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna
  • Business Upper Austria – Upper Austrian business agency Ldt
  • UniSMART-Foundation of the University of Padua
  • Chamber of Commerce and Industry of Slovenia
  • Polymeris
  • School of Engineering and Architecture of Fribourg

Weitere Informationen

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Luzerner Bienentage: die Wertschöpfungskette der Bienen im Fokus

Honig, Propolis und Bienenwachskerzen sind weithin bekannt. Doch Bienen und ihre Produkte bieten noch viel mehr. Die Luzerner Bienentage in Sempach haben sich daher zum Ziel gesetzt, die gesamte Wertschöpfungskette der Biene aufzuzeigen. Der als viertägiger Kongress geplante Anlass spricht einerseits Fachleute und wirtschaftliche Akteure an, andererseits die Bevölkerung mit vielfältigen Informationen und regionalen Bienenprodukten.

Wie in einem geschäftigen Bienenstock herrschte am «Bienenzauber» reges Treiben. Im Unterschied zur Fachtagung für Imker am Tag zuvor nahmen am zweiten Kongresstag «Bienenzauber» Kinder und Erwachsene aus der breiten Bevölkerung teil. Die rund 600 Gäste konnten vor Ort auf eindrucksvolle Art erleben, wie bedeutend Bienen für unser Leben sind, wie gross die Themenvielfalt und wie breit die Palette an Bienenprodukten sind. Unmissverständlich wurde dabei auch aufgezeigt, welche zentrale Rolle Bienen als Bestäuber von Natur- und Nutzpflanzen innehaben. Denn sie gehören zu den wichtigsten Nutztieren überhaupt, da sie durch ihre Bestäubungsarbeit nicht nur die Biodiversität fördern, sondern auch indirekt den Artenreichtum unterstützen.

«Die Luzerner Bienentage waren ein voller Erfolg. Wir werden den Anlass auch nächstes Jahr nochmals in dieser Form organisieren und somit wieder einen ‹Bienenzauber› anbieten.»

Beat Lichtsteiner, Projektleiter Luzerner Bienentage

Am «Bienenzauber» gab es viel zu sehen, zu degustieren, auszuprobieren und zu erleben:

  • ein Bienenvolk im Plexiglasschaukasten und die dazugehörige Flugvoliere
  • Degustation unterschiedlicher Honige
  • Kochen und Backen mit Honig oder Met (Honigwein)
  • Degustation von Honigbier, Honigbrand und Honigwhisky
  • Herstellung von Wachstüchern
  • Kosmetika und Naturheilprodukte mit Bienenerzeugnissen
  • Bienenstocklufttherapie für Asthmatiker und zur Desensibilisierung
  • naturnah gestaltete Gärten
  • Anbringung von Pflege von Wildbienenhäusern

Regional, nachhaltig und umweltfreundlich

Im Sinne der Nachhaltigkeit und des Umweltbewusstseins setzt das Konzept des «Bienenzaubers» besonders auf das Präsentieren regionaler Produkte. Denn diese zeichnen sich durch einen minimalen Verbrauch an grauer Energie aus. Ihre Herstellung, ihr Transport und ihr direkter Verzehr vor Ort sind mit deutlich geringeren Umweltbelastungen verbunden als weit hergeholte Produkte. Darüber hinaus stärkt der Konsum regionaler Produkte die lokale Wirtschaft und unterstützt oft kleinere, familiär geführte Betriebe.  

Video: Luzerner Bienentage

Die Idee einer schrittweisen Erweiterung

Das professionell entwickelte Konzept für einen «Kongress zur Stärkung der Wertschöpfungskette Biene» konnte dank Geldern der neuen Regionalpolitik sowie Eigenfinanzierungen und -leistungen realisiert werden. Es sieht vor, dass der Kongress in drei Phasen schrittweise weiterentwickelt wird. Auf diese Weise lassen sich wertvolle Erkenntnisse gewinnen und die Organisation des Anlasses lässt sich kontinuierlich optimieren. Die erste Phase, die bereits 2024 erfolgreich umgesetzt wurde, umfasste die Durchführung von zwei Kongresstagen. Der erste Tag richtete sich an die Kerngruppe der Wertschöpfungskette – die Imker – und vermittelte dem Fachpublikum vertieftes Wissen. Der zweite Tag war als eine Art Festival für die breite Bevölkerung konzipiert.

Lokale Partnerschaften sollen ermöglicht werden

In der zweiten Phase soll zusätzlich zu den zwei Kongresstagen ein dritter eingeführt werden, der die Regional- und Privatwirtschaft mit der Kerngruppe der Imker vernetzen soll. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zu fördern und die Wertschöpfungskette bei diesen wichtigen Zielgruppen stärker zu verankern, um so potenzielle Joint Ventures oder Partnerschaften zu ermöglichen. Darüber hinaus wird an diesem Tag auch der Dialog mit politischen Akteurinnen und Akteuren gesucht.

Die darauffolgende dritte Aufbauphase soll einen vierten Kongresstag umfassen. Dieser richtet sich an Kinder und Schulen. Ziel ist es, junge Menschen für Themen wie Artenvielfalt, Biodiversität und die Welt der Insekten zu sensibilisieren, während gleichzeitig auch Nachhaltigkeit und regionale Produktion thematisiert werden. Zu gegebener Zeit wird nach geeigneten Partnerinnen und Partnern gesucht, die dieses Format mitgestalten können.

«Wir konnten die Idee dank des NRP-Beitrags schnell und mit einer hohen Qualität umsetzen. In diesem Projekt ist die Hebelwirkung eines relativ kleinen Beitrags gross.»

Beat Lichtsteiner, Projektleiter Luzerner Bienentage

Projektdatenbank regiosuisse