Editorial

Kristin Bonderer
Co-Geschäftsleiterin regiosuisse

Was wurde nach der Annahme der Zweitwohnungsinitiative nicht alles erhofft und befürchtet. Nun, gut fünf Jahre nach Inkrafttreten des Zweitwohnungsgesetzes, zeigt sich: Die Baubranche findet bislang mit Reparaturen und Erneuerungen ein gutes Auskommen, es gibt zahlreiche touristische Innovationen, die den notwenigen Wandel hin zum Ganzjahrestourismus unterstützen, und die Zersiedlung wurde stark gebremst. Unter bestimmten Voraussetzungen entstehen auch neue Zweitwohnungen, nun in der Regel im Rahmen grösserer und bewirtschafteter Resortkomplexe. Die Reaktion des Wohnungsmarktes auf die Preise von Erst- und Zweitwohnungen war und ist markant und hat sich noch nicht stabilisiert.

«regios 21» geht den Entwicklungen nach und zeigt, wie Gemeinden, Regionen, Organisationen sowie Unternehmerinnen und Unternehmer aktiv auf die neuen Rahmenbedingungen reagiert haben.

Als Einwohnerin einer vom Zweitwohnungsbau stark geprägten Gemeinde in Graubünden habe ich die Entwicklungen vor meiner Haustüre miterleben können. Diese Erfahrungen zeigen mir: Gut zugängliche Informationen und ein offener Dialog zwischen Einheimischen und Zweitwohnungsbesitzenden sind essenzielle Grundlagen und gleichzeitig Katalysator für zukunftsgerichtete Lösungen.

Mit dieser Ausgabe nehme ich Abschied von regiosuisse und damit auch von «regioS», um mich einer neuen Aufgabe in der Regionalentwicklung zuzuwenden. Die Auseinandersetzung mit den Themen, die wir in den 21 Ausgaben von «regioS» aufbereitet haben, war für mich immer wieder inspirierend und motivierend. Auch Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich eine gute Lektüre ebenso wie schöne Festtage.