Weinwandern im Zürcher Weinland – Genuss, Wissen und digitale Innovation

Die Weinwanderwege im Zürcher Weinland haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt – auch dank der Neuen Regionalpolitik. Neue Routen, kulinarische Erlebnisse und digitale Highlights machen sie zu einem einzigartigen Ausflugsziel für Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber sowie für Naturbegeisterte. Erfahren Sie, wie Tradition und Moderne hier perfekt verschmelzen!

Die acht Weinwanderwege des Zürcher Weinlands haben in den letzten vier Jahren eine beeindruckende Transformation durchlaufen. Im Jahr 2011 angelegt und ausgeschildert, boten sie von Anfang an nicht nur wunderschöne Routen durch die Reblandschaft, sondern auch interessante Einblicke in die Arbeit der Winzerinnen und Winzer. Doch Wind, Wetter und landwirtschaftliche Maschinen setzten den Tafeln und Wegweisern im Laufe der Zeit zu. Es war Zeit für eine Erneuerung – die zu einem Erfolg für alle Beteiligten und die Region Zürcher Weinland wurde.

Ein Neubeginn für die Weinwanderwege

Nach einer ausführlichen Begehung aller acht Routen entschied ProWeinland – auch dank den neuen Möglichkeiten ausgelöst durch die Neue Regionalpolitik (NRP) – das bestehende Konzept völlig zu überdenken. Ziel war ein noch attraktiveres Angebot, das sowohl den Wandernden als auch den regionalen Betrieben zugutekommt. Ein zentraler Schritt dabei: die direkte Einbindung von 16 Weinbaubetrieben entlang der Wege. Gemeinsam mit den Weinbaubetrieben und mit Unterstützung der Zürcher Wanderwege wurden die neuen Streckenverläufe so gestaltet, dass Wandernde an den Weingütern vorbeikommen, ohne Umwege gehen zu müssen. So ergibt sich eine perfekte Verbindung aus Natur, Genuss und direktem Kontakt zu den Produzierenden. Auch wurde die Beschilderung entlang der Route verbessert und basiert auf den Vorgaben der Zürcher Wanderwege.

Foto: ProWeinland

Genussvolle Erlebnisse entlang der Route

Ein weiteres Highlight der Erneuerung sind die vier kulinarischen Begleitangebote, die vor allem kleineren Gruppen die Möglichkeit bieten, den lokalen Wein in geselliger Atmosphäre zu degustieren. Dabei wurde eng mit fast dreissig lokalen Betrieben wie Restaurants, Bäckereien, Metzgereien und Käsereien zusammengearbeitet, um regionale Spezialitäten in das Wandererlebnis zu integrieren.

  • Wine, Dine & Hike: Auf zwei Routen – vom Rheinfall nach Rudolfingen und durch das Stammertal – geniessen Wandernde in drei Restaurants feine Speisen und dazu jeweils zwei Gläser Wein vom lokalen Weinbaubetrieb.
  • Schiterberg & Flaachtal: Hier erwartet die Gäste ein Wine-Bag mit Käse, Fleisch, Brot und einem Weinglas, mit dem sie an verschiedenen Stationen Weine probieren können. Am Schiterberg wird der Wein in den traditionellen «Räbhüsli» degustiert, während im Flaachtal eine Flasche im Wine-Bag integriert ist.
Foto: ProWeinland

Wirkung: Rekordzahlen und digitale Innovationen

Die Winzerinnen und Winzer profitieren von einer gesteigerten Wertschöpfung und erhöhten Sichtbarkeit, während die Wandernden ein einzigartiges Erlebnis geniessen.
Dass die Neuerungen wirken, zeigt der Blick auf die Besucherzahlen: Während 2023 noch 340 Gäste gezählt wurden, verdoppelte sich die Zahl 2024 beinahe! Dieser Erfolg motiviert, das Projekt weiter voranzutreiben.

Ab Frühjahr 2025 wird der Weinwanderweg im Stammertal durch eine digitale Innovation ergänzt: die App «mapstogo». Über QR-Codes an acht ausgewählten Punkten entlang der Route erhalten Wandernde vielseitige Informationen zum Rebbau, zu regionalen Besonderheiten und zu typischen Herausforderungen wie Rebkrankheiten oder Schädlingen. Diese niedrigschwellige Wissensvermittlung macht den Weinwanderweg nicht nur informativer, sondern auch interaktiver. Langfristig sollen alle Weinwanderwege mit «mapstogo» ausgestattet werden – und auch andere regionale Akteurinnen und Akteure, wie Ortsmuseen, können von dieser Plattform profitieren.

Foto: ProWeinland

Tradition trifft Innovation

Die Digitalisierung wertet das Erlebnis der Weinwanderwege weiter auf und macht den Weinbau im Zürcher Weinland noch greifbarer. Es ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie traditionelle Kulturlandschaften durch moderne Technologien neue Impulse erhalten können. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Winzerinnen und Winzern, Gastronomiebetrieben sowie Tourismusakteurinnen und Tourismusakteuren bleibt das Angebot dynamisch und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Weinwanderwege sind längst mehr als ein Spaziergang durch die Reben – sie sind eine Einladung zum Entdecken, Geniessen und Verstehen. Wer den Zürcher Wein in all seinen Facetten erleben möchte, findet hier eine perfekte Verbindung aus Natur, Kulinarik und digitaler Innovation.

Obwohl der Kanton Zürich ein wirtschaftsstarker Standort ist, erfüllen zwei Regionen die Voraussetzungen zur Berechtigung von Fördergeldern: das Zürcher Berggebiet und das Zürcher Weinland. Die Umsetzung der NRP im Kanton wird dabei vom Verein «Standortförderung Zürioberland» und dem Verein «ProWeinland» gewährleistet. Sie unterstützen zum einen externe Projektträgerschaften, können zum anderen aber auch eigene Projekte initiieren, welche den Schlüsselkriterien der NRP entsprechen und einen Mehrwert für die Region bieten.